Netzwerk-Report Nr. 91

Veröffentlicht am 21.02.2010 in Kreistagsfraktion

Die dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) gehörende Verbrennungsanlage in Landshut steht in der Diskussion.

Liebe Freunde,

der Umweltausschuss des Kreistages und der Umweltsenat des Stadtrates hatten sich in ihrer Sitzung am 18. Februar mit der Zukunft der

Müllverbrennungsanlage (MVA) in Landshut

zu beschäftigen. Grundlage dafür sind zwei Gutachten, die der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf in Auftrag gegeben hat, deren Tochterfirma die Anlage gehört.

Die Überlegungen wurden durch die erstaunliche Tatsache ins Rollen gebracht, dass weite Bereiche des Zweckverbandsgebietes noch keine getrennte Erfassung des Biomülls haben. Dort landet alles in der Restmülltonne.

Die Konzepte für die Nutzung der MVA nach ihrem Auslaufen als Abfallbeseitigungsanlage für Gewerbemüll gehen in die Richtung, sie als Biomasseheizkraftwerk weiter zu betreiben. Dazu braucht man 63.000 Tonnen holzige Abfälle Pro Jahr aus den Wäldern, der Landschaftspflege usw. Diese sind nach Aussage der Gutachter im Radius von 35 Kilometern zur Anlage ausreichend verfügbar. Aus der gewonnenen Energie könnte die Fachhochschule, das Agrarbildungszentrum und andere Abnehmer mit Fernwärme versorgt werden. Eventuell sollte für die Wärmeabnahme im Sommer noch ein Betrieb gezielt angesiedelt werden, z. B. eine Fischzuchtanlage.

Das war für die Vertreter aus dem Landkreis alles ganz interessant; allerdings haben wir zu dieser Frage nichts zu entscheiden. Ob diese Lösung in Frage kommt, müssen allein die Stadt Landshut als Standortkommune, der Zweckverband und die möglichen Anlieferer bzw. Abnehmer auskarteln.

Eine klitzekleine Marginale betrifft den Landkreis dann allerdings doch: Wenn die MVA nicht abgebaut, sondern mindestens weitere 20 Jahre als Bioheizkraftwerk betrieben werden soll, verlangen wir unseren Anteil an den Rücklagen, die für den Rückbau gebildet wurden. Da geht es um einige Millionen Euro, die den Gebührenzahlern im Landkreis zugute kommen sollen.

Und dann der Biomüll:

Der erste Teil des Gutachtens geht davon aus, dass auch der Bioabfall aus den Haushalten in die neue Anlage kommt. Hier ist sich die Landkreisseite einig: Wir sehen keine Notwendigkeit, ein bewährtes und von der Bürgerschaft akzeptiertes System sowie eine zuverlässige und kostengünstige Entsorgungsschiene über mittelständische Unternehmen in der Region zu verlassen. Christel Engelhard hat es auf den Punkt gebracht: Der Gebührenzahler im Landkreis soll nicht durch Mehrkosten von ca. 300.000 € pro Jahr belastet. Und ich habe kritisiert, dass zu dem Zweck, alle Bioabfälle in die neue Anlage zu konzentrieren, sogar die fleißigen Gartler ins Abseits gestellt werden. Angeblich seien diese nicht in der Lage, mit ihrem Kompost ordentlich umzugehen. Vielmehr verursachten sie durch ständige Überdüngung eine Schädigung des Grundwassers und eine Ungezieferplage in ihren Gärten.

Da fällt mir zum Schluss noch ein Zitat des begnadeten Rattenfängers Franz Josef Strauß ein: "Was wir hier in diesem Land brauchen, sind mutige Bürger, die die roten Ratten dorthin jagen, wo sie hingehören - in ihre Löcher."

Aber nicht durch den Entzug ihres heißgeliebten Bioabfalls!

 

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